Fakultät für Architektur und Bauingenieurwesen

Lehrstuhl Theorie und Diskurs des Entwurfs

Zwischen digitalen und physischen Welten

Heterogene Kontexte

Am Schnittpunkt von neuen Medien, Design und Raum

Materialexperimente

Spekulatives Weltenbauen

Lehrstuhl Theorie und Diskurs des Entwurfs

Die Architektur ist seit jeher eng mit dem Sehen verbunden. Von Dürers Perspektivmaschine bis hin zum fotografischen Auge haben technische Hilfsmittel die Art und Weise, wie wir denken und die gebaute Umwelt gestalten, stark beeinflusst. Hier findet ein kurioser Wechsel statt: Unsere Weltanschauungen sorgen für die Entwicklung spezifischer Darstellungsformen, und diese wiederum beginnen, sich auf dieselbe Welt auszuwirken, indem sie die Art und Weise, wie wir sie verstehen, aktiv beeinflussen. Noch einfacher ausgedrückt: Die Technologien, durch die wir die gebaute Umwelt sehen und erleben, bestimmen, wie wir sie konstruieren.

In Anbetracht der ständig wachsenden Präsenz digitaler Methoden und ihres Einflusses auf unser Verständnis der Beziehung zwischen digitaler und physischer Welt betrachtet der Lehrstuhl Theorie und Diskurs des Designs die Architektur als ein soziales und kulturelles Vehikel an der Schnittstelle von neuen Medien, Design und Raum. Zu diesem Zweck konzentrieren wir uns darauf, wie zeitgenössische Bildgebungs- und Vermessungstechnologien (z. B. Satellitenaufnahmen, Google Street View, Bilderzeugung durch künstliche Intelligenz, 3D-Scans, VR-Umgebungen usw.) das Potenzial haben, die gebaute Umwelt zu beeinflussen. Das heißt, wie die Interaktion zwischen maschinellem Sehen und menschlichem Sehen Designpraktiken und Gemeinschaftsstrukturen sowohl in naher als auch in ferner Zukunft verändern wird.

Da viele der digitalen Werkzeuge, die wir heute verwenden, entwickelt wurden, um Prozesse zu übersetzen, ist es wichtig zu bedenken, dass visuelle Geräte direkt mit dem Zweck der Überwachung verbunden sind. Es ist von entscheidender Bedeutung, sie als ein Produkt unserer kolonialen Geschichte zu verstehen. Daher beschäftigt sich unsere Arbeit mit Ideen von multivalenten Identitäten und Vielfalt und nutzt diese Technologien, um Formen der Auseinandersetzung zu erforschen, die mehr als einen Blickwinkel zulassen.

In Forschungsseminaren und Design-Studios entwickeln wir Design-Spekulationen und setzen zeitgenössische digitale Techniken im Architekturdiskurs ein. Das pädagogische Ziel ist es, die Student*innen dabei zu unterstützen, sich mit den Auswirkungen der neuen Medien auseinanderzusetzen und gleichzeitig neue Design-Sensibilitäten zu entwickeln, um in heterogenen Kontexten zu intervenieren.

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